Passive Aggressivität beim bezahlen mit Kupfergeld

Sie hießen einst Pfennig, jetzt heißen sie Cent.

Sie sind klein, in drei Werten und Größen erhältlich, braun und unzählig im Portemonnaie vertreten: Kupfergeld.

Man besitzt sie, man rollt sie, man legt sie zur Seite, man füllt das Sparschwein, und: man gibt sie einfach weiter.

Ich besitze ein sehr kleines Portemonnaie und Kupfergeld muss ich nicht unzählig mit mir rumtragen.

Egal ob an der Bar, im Supermarkt, am Kiosk oder beim Busfahrer: Es liegt ein leichtes, flaues Gefühl im Magen, wenn man überlegt mit Kupfergeld zu bezahlen, um sein Portemonnaie etwas zu erleichtern. Aber wem gebe ich das Kupfergeld ohne schief angeschaut zu werden oder gar gehasst zu werden? Wer ist mein nächstes Opfer oder bin ich es schon wieder? Hier einige erlebte Situationen aus dem Alltag...

 


Bezahlen im Supermarkt mit Kupfergeld


Die Schlange wird immer länger und die Ungeduld wächst und wird größer. Die ältere Dame vor mir legt ihre Ware auf das Laufband. Die junge Kassiererin macht ihren Job sehr gut und zieht jeden Artikel gekonnt in Sekundenschnelle über den Scanner. Alle 23 Artikel sind in gefühlt 2 Minuten durchgescannt und die finale Summe-Taste wird gedrückt:

Pieeeep: € 40,85 Euro.

Ich stehe auch schon in den Startlöchern mit meiner Ware und bereit als Nächste zu bezahlen, als die ältere Dame vor mir ihr viel zu großes Portemonnaie aus der Vorkriegszeit auspackt und anfängt in dem zu klein geratenem Fach für Kleingeld zu wühlen.

Meine Halsader schwellt an, denn die Dame hat die ersten 10 cent von 0,84 Cent zusammen. Natürlich alles in Kupfergeld. Die Kassiererin wirkt etwas ratlos und denkt sich wohl "wozu die ganze Mühe und das schnell arbeiten, wenn die Bezahlung doppelt so lange dauert?"

Tja, das frage ich mich auch gerade.

 

Ich gebe dir einen Schein und du gibst mir alles in Kupfergeld zurück.


Hoch motiviert stehe ich im nächsten Supermarkt an der Kasse und bin gerade dabei meine Artikel zu bezahlen. Die Summe ist fast rund geworden und weil ich es eilig habe bezahle ich diesmal mit einem Geldschein. Es sind 18,40 € geworden und ich zahle mit einem blauen 20-Euro-Schein. Was bekomme ich zurück? 1,60 Euro zusammen gewürfelt aus 1x 50, 5x 10 und 2x 0,05 cent - D A N K E ! Was habe ich dir getan? ...
 

Mit Kupfergeld bezahlen und Kupfergeld zurück erhalten.


Schlecht gelaunt versuche ich mein Glück noch einmal im nächsten Shop. Ich bin dran! Ich muss jetzt bezahlen. Ich traue mich nicht und gebe gekonnt unauffällig 4 x 0,05 cent Stücke, statt ein ganzes 20 cent Stück. Trainiert verstecke ich den Schund direkt unter den größeren Münzen. Die Hand zur Fast geballt, um ja nicht ahnen zu lassen was nun auf die Kassiererin zukommt. Mein Gesicht bleibt entspannt, die Spannung steigt.
Die Summe wurde übergeben!
Und was bekomme ich zurück?
2 x 0,5 cent zurück.
Die Kassiererin zog mit und ließ es sich nicht nehmen mich ebenfalls zu ärgern.
B***h!
Unsere Blicke treffen sich und sie fängt an zu grinsen...
Ja. Wir sollten den Laden jetzt verlassen. Und zwar ruhig.

Kleingeld rollen like "Meine Bank heisst Kupferrolle"


Wie war das nochmal? Man beschriftet das Papier mit seinem Namen und seiner Banknummer.

Verzählst du dich, dann wird es dir vom Bankkonto abgezogen.

Wir arbeiten jetzt ganz ruhig und schütten unser Sparschwein erstmal über den ganzen Esstisch - Lääärm...!

Danach fangen wir an die Taler voneinander zu trennen. Häufchen 1, Häufchen 2 und Häufchen 3.

Jetzt fängt das Rechnen an:

0,01 Cent zu 50 Stück ergibt 0,50 Cent (auf dem Rollpapier stehend). Das heisst jetzt:

1 + 1 +1 + 1 +1 ... verzählt! Mist! Nochmal: 1 + 1 +1 + 1 ...

Zu Ende gedreht und mit der schweren Beute in der Tasche zur Bank laufend fällt dir zum ersten Mal auf, wie schwer diese kleinen Taler eigentlich sind.

Hm, aber für die schwere Arbeit von 3 Rollen 0,01 Cent erhältst du nun: 1,50 Euro IN GROSS!

Das ist ein Stundenlohn von ... ?

 

Sein Bier in der Bar bezahlen, natürlich mit . . .


Als Bardame hast du es nicht leicht.
Die Abende können lustig werden, können aber auch sehr stressig werden oder manchmal zu entspannt.
Den Größten Gefallen kannst du einer Bardame machen, wenn du schon beim 1. Getränk negativ auffällst indem du mit Kupfergeld bezahlst. Das bekommst du nämlich sofort zurück mit den Worten:
"Kein Kupfergeld. Ich bin nicht die Bank!".
Ach, soooo....!
Hoppla. Dann sollte ich das nächste Mal auch zur Bank gehen.

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